Blocks and Lines - MUSA Startgalerie 07.04.2017 - 04.05.2017

Blocks and Lines

Startgalerie MUSA / 2017

 

Der bildende Künstler Bastian Schwind verwendet für seine künstlerischen Auseinandersetzungen vorwiegend das Medium der Fotografie, aber auch Grafik und Installation finden sich in seinem jungen Werk.Der schmale Grat zwischen spielerischem Umgang und präzise durchdachtem Konzept bilden hierfür den Ausgangspunkt. Im konkreten Fall nehmen die im MUSA gezeigten Werke Bezug auf Raum und Architektur. Frei nach Hans Holleins Statement „Alles ist Architektur“ beschäftigt sich Schwind mit den unterschiedlichsten Elementen, die dieser zugrunde liegen - ausgehend von Millimeterpapier bis hin zum wohl wichtigsten Baustoff zeitgenössischer Architektur - Beton.Eine Problemstellung mit der sich der Künstler stets beschäftigt hat, ist die Frage, wie es ihm wohl am besten gelänge die Wahrnehmung von Raum aus der dritten in die zweite Dimension zu überführen. Unter Verwendung eines Kunstgriffs, nämlich Konstruktions-papier als Ausgangsmaterial seiner schwarz-weißen Fotoinszenierungen, scheint Schwind der Lösung dieses Problems sehr nahe gekommen zu sein.Eine ganz andere Form der Wiedergabe von Raumeindrücken bzw. Architektur unternahm Schwind mit Hilfe seiner „getippten Fotografien“. In diesen lichtete er nicht das fotografische Abbild, sondern eine schriftliche Beschreibung in Form dieses Abbilds auf Fotopapier ab, anstatt tatsächlich Waschbeton zu sehen kann man diesen lesen.In einer weiteren Werkserie des Künstlers findet das geflügelte Wort des japanischen Architekten Tadao Ando „Beton ist der Marmor des 20. Jahrhunderts“ seine Entsprechung. In dieser beschäftigt sich Schwind vornehmlich mit der Wohnkultur der Arbeiter- und Mittelschicht und tauschte die ursprünglich aus Beton bestehenden Gebäudewände scheinbar mit Marmor.Die Oberfläche von Gegenständen beschäftigt den Künstler ebenfalls schon seit längerer Zeit, denn schon in einer seiner früheren Arbeitsserien fertigte Schwind Drucke von der Maserung unterschiedlicher Holzbretter an.In seiner jüngsten Arbeit ließ Schwind nun wieder seiner Faszination für Architektur freien Lauf und setzte sich buchstäblich in den Sandkasten, um eine der grundlegendsten Errungenschaften der Architektur, einen klassischen Rundbogen, nachzubauen.

Text: Lucas Cuturi